Gute Vorbereitung

ist auch hier alles und lässt vor Ort mehr Raum für den eigentlichen Zweck der Reise. Das betrifft bspw. eine medizinische Beratung, erforderliche Impfungen und Prophylaxen, die Behandlung bereits schmerzender Zähne und anderer Wehwehchen, eine dem Zielland angemessene Reiseapotheke etc. Zwingend ist aus unserer Sicht eine Reisekrankenversicherung inkl. Rücktransport ins Heimatland.

Sonnen- und Insektenschutz

Ersteres ist eigentlich selbstverständlich, wird aber oft unterschätzt, auch von uns. Tropische Länder haben eine viel stärkere Sonneneinstrahlung, die die europäische Haut in Rekordzeit umfärbt. Im schlimmsten Fall ist der Urlaub gelaufen, wenn man schon die ersten Tage mit Verbrennungen im Schatten verbringen muss.

Tropische Insekten übertragen oft gefährliche Krankheiten und sind in großer Zahl einfach lästig. Da es ohne Stich auch keine Infektion gibt, ist ein guter Insektenschutz Pflicht, vor allem abends. Aus unserer Erfahrung sollte dieser den Wirkstoff DEET enthalten, je höher die Konzentration desto besser (aber aufpassen, DEET ist gesundheitlich nicht unbedenklich und kann darüber hinaus Kunststoffe angreifen). Selbst angerührte Hausmittel (Lavendel & Co.) bringen nichts, ebenso wie für Deutschland konzipierte Mückenschutzmittel in den Tropen meist keine Wirkung haben.

Besonders unangenehm sind übrigens Bisse von Sandfliegen, die an manchen Stränden hausen und zu jeder Tageszeit aktiv sind. Man sieht sie i.d.R. nicht, da sehr klein, sie können allerdings bis zu 1 m hoch springen. Wenn sie erstmal über einen hergefallen sind, ist eine schlaflose Nacht vorprogrammiert. Ein wirksamer Insektenschutz hilft auch dagegen.

Magen- und Darmprobleme

Magen- und Darmprobleme sind der Klassiker der Urlaubserkrankungen und können die Reiselust erheblich ausbremsen. Sie haben vielfältige Ursachen, bspw. ungewohnte Ernährung, Hitze aber vor allem auch Hygiene. Wir sind mit folgenden Maßnahmen gut gefahren:

  • Niemals und wirklich niemals in Ländern außerhalb Mitteleuropas Leitungswasser trinken und auch zum Zähneputzen immer Wasser aus Flaschen nehmen, egal was Einheimische sagen. Das ist die wichtigste Regel und vermeidet schon viel Ärger unterwegs.
  • Leichte Magenprobleme lassen sich aus unserer Erfahrung oft schon mit dem Wasser einer frischen Kokosnuss gut lindern. Kokosnüsse sind nahezu überall in den Tropen günstig zu bekommen.
  • Händewaschen so oft es geht und immer eine Flasche Handsanitizer dabei haben (in öffentlichen Toiletten gibt es manchmal keine Waschgelegenheit bzw. keine die man benutzen möchte).
  • Nur dort essen wo man ein "gutes Gefühl" hat, und wo es auch appetitlich riecht. Leere oder gefüllte Gasträume sind ebenfalls gute Hinweise. (Nicht in die Küche schauen, sonst geht man meist hungrig ins Bett...)
  • Getränke immer ohne Eis bestellen bzw. Eis im Glas konsequent ohne falsche Höflichkeit entsorgen.
  • Rohes Fleisch in jeder Form verbietet sich in tropischen Ländern von selbst. Roher Fisch, bspw. als in Mittel- und Südamerika weit verbreiteter Cevice, war dagegen bisher immer unbedenklich.

Unterwasser

Je nachdem wo man unterwegs ist, sollte man auch beim Schwimmen, Schnorcheln etc. ein paar Sachen beachten:

  • Die Warnung vor Strömungen über- oder unter dem Wasser sollte man in jedem Fall ernst nehmen. Gerade auf Mauritius habe ich die Erfahrung gemacht, dass man selbst 5 m vom Ufer entfernt bei entsprechendem Sog auch mit großer Anstrengung keinen cm vorwärts kommt. Weiter draussen kann das lebensgefährlich werden.
  • Der obige Hinweis zum Themen Sonnenschutz gilt unter Wasser umso mehr, da die Sonnenstrahlen durch das Wasser gebündelt werden. Man spürt im Gegenzug erste Verbrennungen wegen der kühlen Wassertemperatur nicht. Unser Tip ist: Schnorcheln nur mit T-Shirt.
  • In tropischen Gewässern kommen Tiere vor, die allein durch Berührung für den Menschen sehr unangenehm bis gefährlich werden können.
    • Im Wasser schwimmende Tiere, bei denen Vorsicht angesagt ist, sind vor allem Nesselquallen, die starkes Brennen verursachen, und diverse Haiarten, die zwar zumeist eher scheu und harmlos sind, sich aber bei zu viel Nähe eventuell provoziert fühlen könnten. Im Indischen Ozean und ggf. auch anderswo gibt es zudem Feuerfische, die schön anzusehen sind, aber zu den giftigsten Arten überhaupt zählen. Das Mittel der Wahl ist hier Zurückhaltung und Abstand.
    • Auf dem Meeresboden sollte man schauen wo man hintritt, denn dort warten ggf. neben Seeigeln (lange, spitze Stacheln die oft ein Toxin enthalten), Steinfische (leicht zu übersehen aber hochgiftig), Stachelrochen (insbesondere im flachen ufernahen Gewässen im Sand eingegraben), oder Kegelschnecken (hochgiftig; insbesondere vor Mauritius sehr zahlreich). Maßnahmen dagegen sind: Augen auf und Riffschuhe tragen.

Sicherheit

Wichtig sind aus unserer Sicht allgemein vor allem zwei Dinge: Erstens sollte man sich gründlich mit der Sicherheitslage im jeweils angepeilten Reiseland befassen. Zweitens verderben übersteigerte Ängste und Befürchtungen die Reiselust und machen unsicher. In unseren Reisen hat sich vieles in der Realität vor Ort deutlich relativiert, vor allem wenn man elementare Sicherheitsregeln beachtet:

  • Tendenziell ist in Mittel- und Südamerika mehr Achtsamkeit erforderlich als in Asien. Länder mit instabiler Regierung sind unsicherer, da hier die Sicherheitsorgane oftmals in desolatem Zustand sind.
  • Immer mehrere "Geldquellen" dabei haben (Bargeld, im Idealfall mehrere Kreditkarten) und diese nicht an einem Ort aufbewahren. Unauffällige Verstecke für Bargeld sind bspw. Geldgürtel oder ein Brustbeutel, die man um die Hüfte gebunden zwischen Unter- und Oberhose trägt. Für den Fall der Fälle empfielt sich eine kleinere Summe loses Bargeld in der Hosentasche oder im Geldbeutel. Bei Überfällen nicht diskutieren, sich wehren oder hektische Bewegungen machen, sondern das geforderte zügig herausgeben.
  • Wertsachen, Geld etc. gehören weder ins aufgegebene Gepäck noch auf der Strasse sichtbar getragen. Teurer Schmuckund Uhren etc. bleiben am besten zu Haus.
  • Kopien von Reisedokumenten anfertigen und sowohl elektronisch aufbewahren (eigenes E-Mailpostfach, Cloud) als auch in Kopie mitnehmen. Das gilt insbesondere für den Reisepass, da es die Ausstellung von Ersatzdokumenten durch die deutsche Botschaft erleichtert. Unterwegs lässt man die Originale am besten im Hotelsafe und nimmt eine Kopie mit.
  • Nur in lizensierte bzw. offizielle Taxis steigen und nicht von Privatpersonen, die einen bspw. am Flughafen ansprechen, transportieren lassen oder gar per Anhalter fahren. Den Taxifahrer zuerst aussteigen lassen (damit das Gepäck auch bei Euch bleibt).
  • In problematischen Städten nachts nicht zu Fuss unterwegs sein und nicht mit dem Mietwagen fahren (das Navi kennt den Unterschied zwischen guten und schlechten Gegenden nicht). Generell nicht orientierungslos und unsicher wirken, da das Aufmerksamkeit erzeugt. Im Vorfeld darüber informieren in welchen Stadteilen es sicher ist.
  • Notfallnummern (deutsche Botschaften vor Ort, Sperrnotrufe für Handy- und Kreditkarten etc.) notieren und online-Bankingzugänge (im Kopf) dabei haben.
  • Mobiltelefone mit einer Fernortungs- und Löschfunktion versehen (Android-Telefone lassen sich bspw. über eine Funktion im Google-Konto orten und löschen).
  • Bei Fernbussen etc., das Gepäck bis Abfahrt immer im Auge behalten.
  • Keine "dummen Touristendinge" machen, wie bspw. Favelatouren in Rio de Janeiro buchen oder Drogen in hierfür vermeintlich sicheren Ländern konsumieren (bspw. in Jamaika).