Mauritius - Grüne Insel und tolle Unterwasserwelten

Mauritius sehen die meisten als hochpreisige Luxusinsel, vornehmlich für Paare oder Hochzeitsreisende. Nach meiner Erfahrung  dort kann man das durchaus bejahen, aber die Insel nur darauf zu reduzieren wird ihrer Vielfalt und Schönheit nicht gerecht. Mauritius ist touristisch sowie infrastrukturell gut erschlossen, sehr sicher und für die Region verhältnismäßig reich. Englisch ist, neben französisch, weit und auf guten Niveau verbreitet. Bekannt ist Mauritius neben seinen touristischen Seiten auch für seine Rumproduktion (in Chamarell kann man in der dortigen Destillerie sogar eine Werksführung machen) sowie Kaffee und Teeanbau.

Immer wieder wird diskutiert ob die Seychellen oder Mauritius schöner oder interessanter sind. Beides sind hochpreisige Ziele; aber wir haben dazu eine klare Meinung: Mauritius ist schön, aber die Seychellen sind einfach märchenhaft. Was Vegetation und Tierwelt angeht sowie auch durch den unterschiedlichen Charakter der 3 Hauptinseln, sind sie vielfältiger und interessanter als Mauritius.

Ausflüge über die Insel lassen sich gut auf dreierlei Arten realisieren:

  • Organisiert über entsprechende Veranstalter (überall in den Hotels oder online über einschlägige Reiseportale wie getyourguide, oder bei den örtlichen Veranstaltern direkt buchbar)
  • Mietwagen: durch ausgebaute Straßen gut machbar; allerdings herrscht auf Mauritius Linksverkehr und auf so manche seltsam anmutende Regel muss man sich einstellen: So heisst die Lichthupe nicht wie in Deutschland "bitte fahre zuerst", sondern "Achtung, jetzt komme ich!".
  • Taxi: diese lassen sich stundenweise oder ganztags für individuelle Touren mieten; allerdings zu Preisen von 50-100 € / Tag.

 

Ausblick über den Black River Gorges Nationalpark vom Gorges Viewpoint; rechts im Bild ein toller Wasserfall
Ausblick über den Black River Gorges Nationalpark vom Gorges Viewpoint; rechts im Bild ein toller Wasserfall

Die Insel ist insgesamt sehr grün (mehrere Nationalparks, bspw. den Black River Gorges Nationalpark), hat tolle Strände und auch eine Unterwasserwelt mit einigen noch intakten Korallenbänken. 

 

Erkundet habe ich den Bereich um die Südwestküste (Le Mourne, Chamarel, Black River) sowie Teile der Ostküste (Blue Bay Marina Meerespark, Ile aux Cerf und vieles dazwischen). 

 

Die Insel hat sich gelohnt, aber mit Blick auf das Preisniveau gibt es mindestens gleichwertige, wenn nicht schönere Länder auf der Welt, mit einem ausgewogenerem Verhältnis von Preis und Erlebnis. Trotzdem, der Trip dorthin war schön, sowohl über - als auch unter der Wasseroberfläche!

Letzteres konnte ich im Blue Bay Marina Park nahe Mahebourg, einem bekannten Meeresschutzgebiet an der Ostküste und im Südwesten bei Le Mourne betrachten. Neben den leider vielerorts auf der Welt zu beobachtenden Korallensterben (die Korallenbänke sind dann weiss oder grau), finden sich hier zwischendurch immer wieder intakte (bunte) Korallen. Die Unterwasserfauna ist recht vielseitig - begegnet sind mir z.b. Falterfische, Kofferfische in verschiedenen Farben, Triggerfische, Hornhechte, Seegurken, Kegelschnecken und sogar ein recht seltener (und giftiger) Feuerfisch:


Da Mauritius zu ca. 85% von einem Riffring umgeben ist (die hellblauen Flächen, die man um die Insel herum aus dem Flugzeug sieht), bieten sich Schnorchelgelegenheiten vielerorts nahe dem Ufer. So habe ich bspw. direkt vor dem Hotel St. Regis Mauritius Resort ein ca. 50 m langes kleines Hausriff gefunden, aus dem ein Großteil den obigen Bilder stammen. Für den Blue Bay Marina Park sollte man am besten mit einer organisierten Tour ab Mahebourg oder inkl. Transfer von einem der zahlreichen Anbieter (bspw. in den Hotels) buchen. Vorteil ist u.a., dass diese Touren oft mit anderen Sehenswürdigkeiten an der Ostküste, bspw. der Ile aux Cerf oder dem sehr schönen Grand River South East Wasserfall verbinden. Letzteren erreicht man nach wenigen Minuten, wenn man kurz vor Ile aux Cerfs (von Süden kommend) in den Grand River reinfährt:


Die berühmte Ile aux Cerfs in der Nähe der Falls lässt sich prinzipiell auf 2 Arten erreichen: Man bucht eine Tagestour, die auch Ile aux Cerfs enthält. Das habe ich gemacht. Alternativ kann man auch für 5-10 €  einen Bootstransfer von Trou  d'Eau Douce vom Festland aus erreichen. Ich habe eine Tagestour mit mehreren Sehenswürdigkeiten gemacht und war von der Ile aux Cerfs-Station etwas entäuscht. Während die dem Hauptstrand abgewandte Seite beim Golfplatz wenig besucht und daher angenehm und schön anzusehen ist (dort gabs mittags bri meiner Tour ein BBQ), ist der Hauptstrand wirklich überlaufen und mit einigen üblichen Tourifallen (überteuerte Bars, unsichere und teure Aktivitäten) ausgestattet. Dagegen sind die einsamen Strände auf Ile aux Cerfs wirklich malerisch und wie aus dem Prospekt:


Auf dem Meer zwischen dem Blue Bay Marina Park und Ile aux Cerfs (ca. 40 km) kann man einige schöne und interessante Dinge besichtigen. Mir hat das englische Schiffswrack von 1902 und Lighthouse Island (wegen dem postkartenliken namensgebendem Leuchtturm und dem traumhaften Blick auf die Nachbarinseln sowie auf die Kulisse von Mauritius) am besten gefallen. Beides liegt genau auf der Grenze des Riffringes um Mauritius, was man an den Wellen, die sich am Riff brechen, schön sehen kann:

Der Le Mourne Brabant
Der Le Mourne Brabant

Im Süden von Mauritius, genauer bei Le Mourne, lag mein Hotel. Le Mourne ist bei Wind- und Kitesurfern wegen dem mehr oder weniger stetig präsenten Wind und entsprechender Wellen beliebt. Für Entdecker hat der Süden allerdings auch einiges zu bieten. Direkt an der Südspitze liegt der Berg Le Mourne Brabant, der zwar in Privatbesitz ist, aber über einen Eingang, über die Hauptstrasse B9 zwischen Le Mourne und Bel Ombre  öffentlich zugänglich ist. Der Trail zum Gipfelkreuz ist 3,5 km lang und bietet einen gigantischen Ausblick über den Süden der Insel, den ich leider verletzungsbedingt nicht erleben konnte.

Weitere Wandermöglichkeiten bietet der schon genannte Black River Gorges Nationalpark. Es gibt verschiedene Trails durch den Regenwald, die man von den beiden Besucherzentren Le Petrin und Black River und teilweise auch von der Hauptstrasse aus betreten kann.

Zwischen Le Mourne und dem Black River Gorges Nationalpark liegt die kleine Ortschaft Chamarel, die auch die größte Rumdestillerie der Insel beherbergt. Bekannter ist Chamarel durch den gleichnamigen Wasserfall und die Siebenfarbige Erde. Beide Sehenswürdigkeiten liegen im Seven Coloured Earth Geopark und lohnen sich auf jeden Fall. Den Eingang findet man unweit von Chamarel direkt an der Hauptstraße B104. Der Eintritt in den Geopark kosten ca. 7 € pro Person. Man kann zu beiden Sehenswürdigkeiten fahren oder laufen:

Der Chamarel Wasserfall
Der Chamarel Wasserfall
Die Siebenfarbige Erde
Die Siebenfarbige Erde