Sri Lanka - Atemberaubende Natur, Kultur und Englischer Tee

Sri Lanka hat mit diversen Kolonialherren, einem bis in die 80er andauernden Bürgerkrieg und unlängst einer Wirtschaftskrise in Folge von Corona, eine bewegte aber auch interessante Geschichte. Mit dieser und einer Vielfalt an Sehenswürdigkeiten bietet die Insel für jeden Reisegeschmack etwas:

Rawana Wasserfall bei Ella
Rawana Wasserfall bei Ella
  • malerische und ursprüngliche Natur inkl. vieler schöner Wasserfälle
  • hohe Berge und ein malerisches Hochland, bspw. bei Haputale
  • Kultur mit Tempeln und Kolonialspuren (Holländer, Portugiesen, Briten) mit interessanter Geschichte wie in Sigiriya, Kandy und Dambulla
  • wilde Tiere (inkl. Leoparden und Elefanten) in den Nationalparks, aber auch in Flussgebieten, wie bspw. dem Bentota River.
  • schöne Strände zum relaxen (Schnorcheln ist generell schwierig; das Meer ist einfach zu unruhig dafür; Surfen geht dagegen wunderbar und v.a. an der Süd- und Südwestküste)

Sri Lanka ist dabei sicher, günstig und recht einfach zu bereisen: Bspw. als organisierte Pauschalreise, komplett individuell oder (und so machen es viele) mit einem Guide, den man im voraus für die komplette Tour oder Etappen bucht.

Nach unsere Erfahrung ist Sri Lanka ein Land zum Rundreisen. 2 Wochen Pauschalurlaub am Strand werden der Insel einfach nicht gerecht, denn es gibt übers Land verteilt doch so viel zu entdecken.

Für die Transporte gibt es Fernbusse, Züge und UBER oder Tuk Tuks für kürzere Strecken. Die Züge sind meist rappelvoll, früh ausgebucht und fahren sehr langsam. Empfehlen würden wir eine kürzere Zugfahrt dennoch; wegen der malerischen Landschaften bspw. zwischen Kandy und Ella. Die Fahrpreise sind nach europäischen Masstäben gering.

Die Sri Lankische Küche ist zwar immer etwas scharf, aber lecker und vielfältig wie kaum etwas was wir bisher erleben durften!

Unsere Reisekosten haben wir zur Orientierung unten aufgelistet.


Sigiriya Löwenfestung bei Habarana

Sigiriya mit Bergfestung und einer weitläufigen Palastanlage unten
Sigiriya mit Bergfestung und einer weitläufigen Palastanlage unten

Sigiriya gehörte definitiv zu den Highlights unserer Sri Lanka Reise. Erbaut wurde sie im 5. Jh. nach Chr. um den König vor der Rache seines Bruders zu schützen, den er zuvor um die rechtmäßige Thronfolge brachte. Das Konzept trug tatsächlich 20 Jahre, bevor besagter Bruder die Anlage erobern konnte und diese zerstören liess.

 

Sigiriya wurde 1831 von den Briten wieder entdeckt und zählt seit 1982 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

 

Das ca. 4 ha große Areal besteht aus der Festung oben auf dem Felsen in 200 m Höhe und einer ebenerdigen weitläufigen, noch nicht vollständig ausgegrabenen Anlage mit einem Burggraben und technisch anspruchsvollen Zitadellen zur Wasserversorgung, die bis heute funktionsfähig sind.

Reste des alten Löwentors
Reste des alten Löwentors

Man erreicht Sigiriya leicht von Dambulla (ca. 15 km) oder Habarana (ca. 20 km) per Taxi oder Tuk Tuk. Der Eintritt ist mit 30 Euro für Touristen recht hoch; er lohnt sich aber.  Eine Alternative wäre der ca. 1 km entfernte (kostenlose) Pidurangala Rock von dem aus man einen guten Fernblick auf die Anlage hat. Die Anlage ist regelmäßig stark überlaufen, weshalb sich (aber auch wegen der Hitze) ein Besuch direkt früh morgens um 6 Uhr zur Öffnung lohnt.

 

Hat man den ebenerdige Teil der Anlage mit diversen Zitadellen und dem "Burggraben" durchquert, wird es anspruchsvoll: 1.200 Stufen sind es ab hier bis zum Plateau. Die finale Etappe beginnt an den Resten des Löwentors mit den verbliebenen beiden Tatzen und führt über eine abenteuerliche enge Metalltreppe, die direkt an den Felsen montiert ist. Eventuell vorhandene Höhenangst sollte man möglichst ausblenden!

Hat man es geschafft, fühlt man sich nicht ganz zu unrecht an Machu Picchu in Peru erinnert. Und genau wie dort stellt sich auch hier die Frage: wie war das möglich so etwas in der Höhe zu erbauen? Zumal der König nicht an allerlei Luxus gespart hat (z.b. ein Pool auf dem Felsen für sagenhafte 500 Konkubinen, ein Thron zum Betrachten des Sonnenauf- und Untergangs usw.):

Dambulla - Höhlentempel

Dambulla liegt ca. 70 km nördlich von Kandy und ca. 20 km südlich von Habarana in etwa in der Landesmitte. Bekannt ist Dambulla vor allem durch den Höhlentempel der in einen Granitfelsen eingearbeitet ist: in 5 Höhlen lassen sich beeindruckende Wandmalereien aus vorchristlicher Zeit bewundern. Eintritt kostet ca. 6 Euro und wie alle Tempeln darf man diesen nur barfuss sowie mit bedeckten Knien und Schultern betreten.

Kandy - Tempel, Lokales Leben und Wald

Kandy ist eine mittelgroße Stadt in der Landesmitte, in der sich eine Menge unternehmen lässt. Vor allem bekommt man hier einen authentischen Einblick ins lokale Leben inkl. weitere Spuren der britischen Kolonialzeit. Klassiker sind folgende Sehenswürdigkeiten:

  • Zahntempel: das Zentrum des buddistischen Glaubens in Sri Lanka. Hier liegt in einem Schrein der Legende nach ein Zahn Buddhas. Es ist eine Gebetsstätte für die Buddhisten, aber gleichzeitig auch eine Touristenattraktion. Als Touri hat man deshalb immer ein wenig das Gefühl die Einheimischen beim beten zu stören und sollte sich entsprechend zurückhalten.
  • die Innenstadt mit dem Central Market mit Gemüsehandel, Fleisch und Fischmarkt
  • der umliegende Udawattakele-Wald zur entspannten Wanderung (Eintritt 2 Euro)
  • das historische, altenglische Queens-Hotel in der Innenstadt

(Klick auf die Bilder für weitere Infos)

Haputale - Bergland und Teeplantagen

Szenerie vom Zug durch die Teeregion
Szenerie vom Zug durch die Teeregion

Die Teeregion Sri Lankas um Haputale liegt zwischen 1.000 und 2.000 m Höhe. Entsprechend ist das Wetter etwas kühler, was aber eine schöne Abwechslung zu den heißen Temperaturen in den übrigen Landesteilen ist.

 

Man benötigt für die 140 km ab Kandy entweder 5 Stunden mit dem Zug (!) oder entsprechend kürzer mit dem Auto. Wir wollten uns eine Zugfahrt nicht entgehen lassen und sind eine kürzere Strecke (ca 1,5 h) von Nano Oya nach Haputale gefahren.

 

In der Region besticht durch die vielen Viewpoints, wie dem berühmten Lipton's Seat; einem "Denkmal" für den britischen Teepionier Thomas Lipton (siehe unten). Aber auch die Teeproduktion mit den tiefgrünen endlosen Plantagen lässt sich in verschiedenen Betrieben besichtigen.

 

Produziert wird in der Region vor allem Grüner und Schwarzer Tee. Beides basiert auf der gleichen Pflanze, deren Blätter verwendet werden. Grüner Tee ist im Gegensatz zum Schwarzen unfermentiert. Der seltenere und teurere Weisse Tee hingegen basiert auf einer anderen Teepflanze, von der die Blüten statt der Blätter verwendet werden. Geerntet wird jeweils ausschliesslich von Hand.

 

Die Teeproduktion wurde vom Briten Thomas Lipton Ende des 19. Jh. auf dem damaligen Ceylon, wie Sri Lanka früher hieß, begründet. Ursprünglich wurde auf Ceylon Kaffee angebaut und exportiert. Ein Pilz vernichtete jedoch die Kaffeeplantagen mehr oder weniger vollständig, weshalb man dringend Ersatz benötigte. Thomas Lipton besaß den richtigen Riecher und kaufte große Teile der nicht mehr benötigten Kaffeeplantagen günstig auf und begann statt dessen Tee anzubauen.

Hier sind noch einige Eindrücke von der Region, einschliesslich des Lipton's Seat (letzte drei Bilder):

(Zum Lipton's Seat auf knapp 2000 m Höhe kommt man übrigens nur in einem 45 minütigen abenteuerlichen Ritt mit dem Tuk Tuk: Von Haputale aus haben sich einige Fahrer genau darauf spezialisiert; Kosten ca. 9 Euro.)

Yala Nationalpark

Sri Lanka hat mehrere große Nationalparks in denen man wilde Tiere beobachten kann. Yala liegt an der Südostküste in der Nähe der Stadt Tissamaharama und bietet ein breites Spektrum an Tieren, die wir fast alle sehen durften:

  • Elefanten
  • Wasserbüffel
  • Antilopen, Rehe, Wildschweine
  • Krokodile
  • diverse Pfauen und sonstige Vögel
  • und... Trommelwirbel: seltene Leoparden, und hier hatten wir wirklich Glück!

Die Touren zeitig morgens und nachmittags / abends eigen sich am besten, da die Tiere tagsüber wegen der Hitze eher in Deckung gehen. Der Park ist leider recht überlaufen und wir hatten etwas den Eindruck, dass eher auf die Bedürfnisse der Touris Wert gelegt wurde und nicht so sehr auf die der Tiere nach Ruhe. In Kenia durften wir Wildtiersafaris erleben, die sich in dieser Hinsicht besser in die Natur einfügten.

Galle

Galle liegt an der Südküste Sri Lankas und lohnt sich vor allem wegen seiner Festungsanlage aus dem 17. Jh. Sie ist die größte erhaltene europäische Festung in Südostasien. Erbaut von den Niederländern nach Eroberung der Stadt von den Portugiesen und später gegen Ende des 18. Jh. von den Briten übernommen, erinnert sie ein bischen an die Festung von Cartagena in Kolumbien:

Die Strände im Süden um Ahangama und Bentota

Zum Abschluss unserer Reisen verbringen wir oft und gern die letzten Tage am Strand, um die Erlebnisse setzen zu lassen und um nochmal Sonne und Ruhe zu tanken, bevor es nach Hause geht. Diesmal haben wir jeweils einige Zeit an den Stränden von Ahangama und Bentota; im Süden bzw. Südwesten Sri Lankas verbracht. Generell lässt sich sagen, dass beide Gegenden recht touristisch geprägt sind; allerdings mit unterschiedlicher Klientel:

Ahangama ist windig und damit vor allem ein Surferparadis. Die Strände sind eher kleiner, dafür aber mit Palmen umsäumt und so wie man sich das eben in südlichen Gefilden vorstellt. Schnorcheln fällt allerdings auch hier wegen schlechter Sicht unter Wasser meist aus. Die klassischen Urlauber in Ahangama sind Backpacker und Surfer; es finden sich  aber auch einige höherpreisige Pauschaltourihotels. Abseits der Strände lassen sich Bootsfahrten auf dem Ahangama River machen, die wir aber leider ausgelassen haben. Meeresschildkröten nutzen die Strände gerne als Ablageplätze:

Bentota Beach
Bentota Beach

Bentota Beach, etwas weiter nordwestlich, ist der Inbegriff des Touristengebietes. Hier reiht sich ein Luxushotel ans andere. Der Strand ist weitläufig und kilometerlang; zahlreiche Wassersportmöglichkeiten und auch Surfschulen reihen sich aneinander. Uns fehlte aber ein wenig das "Tropenflair".

 

Absolut empfehlenswert ist allerdings ein Ausflug auf den nahegelegenen Bentota River. Es gibt zahlreiche Anbieter hierfür; wir haben gute Erfahrung mit dem Malu-Banna Watersports Centre gemacht.

 

Der Bentota River ist lang, hat zahlreiche dichte Mangroven mit allerlei Tieren (Kaimane, Krokodile, Affen, Flughunde etc.) und mündet direkt ins Meer, was meist Teil der Tour und ebenfalls schön anzusehen ist:


Kosten für 2 Wochen Rundreise Sri Lanka (pro Person bei 2 Personen) - Stand März 2024:

  • Organisierte Rundreise als Paket inkl. Badeaufenthalt am Ende, Ausflugspaketen und Direktfüge 1.820€
  • Tickets Züge zum und vom Flughafen zu Hause 50€
  • Visum Sri Lanka 50€
  • Kosten im Land (Essen, Getränke außerhalb Hotels, zusätzliche Ausflüge) 275€
  • Kosten Gesamt ca. 2.200€