Thailand - Norden und Süden

Thailand ist für den Einstieg in die Welt der Individualreisen ein ideales Land. Es bietet eine gute Infrastruktur (Inlandsflüge, Eisenbahn etc.), ist sehr sicher, überaus günstig und man kann wegen der Größe und Inselvielfalt gerne mehrmals dorthin.

Wir haben Thailand zweimal bereist; einmal eher im Norden inkl. Bangkok, aber auch Kho Chang weiter östlich und einmal südlich die schönen Ecken um Khao Lak:


Bangkok

Bangkok ist meist der Dreh- und  Angelpunkt einer jeden Thailandreise, auch wenn man die touristisch erschlossenen Regionen Phuket, Pattaya und diverse Inseln auch mehr oder weniger direkt anfliegen kann. Man muss die quirlige Stadt in der der Verkehr niemals stoppt, aber einfach  erlebt haben und wir können einge Tage Bangkok jedem Thailandreisenden nur empfehlen. Zahlreiche dekadente Amüsierviertel und ca. 400 Tempelanlagen, Night-Markets und moderne Shopping-Malls sowie nicht zuletzt auch der Königspalast am Chao-Phraya-Fluss, moderne Sky-Trains und kleine Tuk-Tuks: die Stadt lebt von ihren Gegensätzen und bietet viel zum staunen und entdecken. Die Einheimischen nennen sie nicht ohne Grund die "Ameisenstadt" mit ihren über 8 Mio. Einwohnern. Das Nachtleben ist berühmt-berüchtigt und man muss auch das mal gesehen haben. Man braucht allerdings etwas Nervenstärke und innere Ruhe, da man auf allerlei Absonderliches (Stichwort Ladyboy) und teilweise auch unappetitliches (Stichwort dicker weisser Mann mittleren Alters, kleine Thai-Frau) treffen wird.

Für die Fortbewegung in Bangkok (siehe auch Tips&Tricks/Mobilität) bieten sich ganz klar Tuk-Tuks an, also die motorisierten Rikschawagen, die überall im Stadtgebiet für kleines Geld herangewunken werden können. Zum einen kommen diese doch besser durch den höllischen Verkehr und man kann eine längere Tour auch gleich als Stadtrundfahrt verwenden.


Ayhuthaya

Der Floating Market Damnoen Saduak
Der Floating Market Damnoen Saduak

Für unsere Rundreise wollten wir einen guten Mix aus thailändischer Tradition, dem Feeling von Bangkok und entspanntem Strandurlaub.

In Bangkok selbst bekamen wir schon einiges von den ersten beiden; aber die Tempelanlagen von Ayhutthaya bieten einen tiefen Einblick in den thailändischen Buddhismus und Tradition. Auf dem Weg dorthin sollte man unbedingt auf einem der zahlreichen schwimmenden Märkte ("Floating Markets") Station machen.

 

Ayhuthaya war bis ins 18. Jahrhundert nach Chr. die Hauptstadt des alten Königreichs Siam und viele der alten Kloster, Paläste und Tempel haben die Zeit überdauert und können heute besichtigt werden. Ayhuthaya, liegt etwa 2 Fahrstunden nördlich von Bangkok. Den Tempelanlagen und den dort lebenden Mönchen sollte man mit Respekt begegnen. Dies bedeutet, Körperteile wie Knie und Schultern bedeckt halten und wichtig: keine Selfies mit Buddastatuen machen. In Ayhuthaya gibt es alte Ruinen von Tempelanlagen und moderne Tempel, in denen Mönche praktizieren:


River Kwai Bridge

River Kwai Bridge in Kanchanaburi
River Kwai Bridge in Kanchanaburi

Die River Kwai Bridge in Kanchanaburi führt über den Kwai Noi Fluss ("River Kwai") und ist Teil der sog. Todesbahnstrecke, die in den Jahren 1942 bis 1943 unter Aufsicht der japanischen Besatzer von alliierten Kriegsgefangenen und asiatischen Zwangsarbeitern gebaut wurde. Sie liegt in der Nähe des Grenzgebietes zum heutigen Myanmar und sollte den Nachschub für die japanischen Truppen aus dem damaligen Burma nach Thailand zu sichern um diesen eine weitere Expansuion über Südostasien zu ermöglichen. Die Bedingungen waren unmenschlich und in der Folge verloren über 14.000 Gefangene und 80.000 Zwangsarbeiter ihr Leben durch Unfälle, Seuchen oder Überarbeitung. Wer heute als Tourist bei 35 Grad Celsius und 100% Luftfeuchtigkeit während eines kleinen Spazierganges im Ort über den Ehrenfriedhof  für die gestorbenen Kriegsgefangenen über die Hitze stöhnt, kann zumindest erahnen, wie das seinerzeit gewesen sein muss. Eindrucksvoll dargestellt wird dies auch im gleichnamigen Spielfilm von 1957 mit Alec Guinness und William Holden.

Die letzten Teile der Todesbahnstrecke
Die letzten Teile der Todesbahnstrecke

Der Ort Kanchanaburi ist Ausgangspunkt für alle Sehenswürdigkeiten die mit der River Kwai Bridge zu tun haben: Er liegt nordwestlich von Bangkok etwa 2 Autostunden von Ayhuthaya oder Bangkok entfernt in der Nähe des Grenzgebietes zu Myanmar. Man kann dort neben der Brücke ein interessantes Museum sowie den besagten Ehrenfriedhof für die gestorbenen Kriegsgefangenen besichtigen. Daneben ist ein Teil der damals erbauten Bahnstrecke noch erhalten und kann mit einer langsamen Eisenbahn zwischen Kanchanburi und Nam Tok in ca. 2 Stunden befahren werden. Auf dem Weg hat man einen schönen Blick auf den River Kwai und an einer bestimmten Stelle auch auf die Strecke selbst, die sich dort um einen Berg herum windet.

Den interessanten und eindrucksvollen Tag in Kanchanaburi beendeten wir in einer Dschungellodge am Kwai Noi Fluss, die man nur mit einer idyllischen Bootsfahrt über selbigen erreichen kann. Hier sind ein paar Impressionen vom River Kwai und Umgebung:

Koh Chang

Koh Chang liegt im Osten des Golfs von Thailand, unweit der Grenze zu Kambodcha. Die Insel ist etwas über 400 Quadratkilometer groß und misst in der maximalen Ausdehnung etwa 30 km. Die Westseite ist touristisch erschlossen und hat die meisten Strände, wogegen die Ostseite kaum besiedelt und für Touristen eher uninteressant ist. Man fliegt von Bangkok aus mit einem kurzen, etwa 45 minütigen Inlandsflug zum kleinen Ort Trat und nimmt von dort aus die Fähre nach Koh Chang.

 

Man kann auf Koh Chang neben Ausspannen und abhängen kann man die Insel mit dem Roller umrunden, einige schöne Wasserfälle im Inselinneren besuchen, die Abende am Backpackerstrand White Sand Beach geniessen oder einen schönen Schnorchelausflug machen. Wir haben das meiste davon gemacht und Markus hat noch einen der in Thailand weit verbreiteten Schießtände für Touris besucht. Koh Chang ist so schön und vielfältig, dass sie 2019 als Kulisse für die RTL-Produktion Temptation Island diente.

 

Der Khlong Phlu-Wasserfall liegt grob in der Mitte der Insel. Man erreicht ihn mit Taxi oder Roller, zumindest bis es nicht mehr weitergeht und man einen kleinen Eintritt bezahlt sowie ggf. 10 Bath (30 Cent) Parkgebühr für den Roller entrichten muss. Der Rest der Strecke geht es dann zu Fuss zum Wasserfall. Im abschliessenden Naturpool kann man schwimmen und sich nach der doch recht anstrengenden Dschungelwanderung abkühlen.

Khlong Phlu-Wasserfall nach anstrengender Dschungelwanderung ...
Khlong Phlu-Wasserfall nach anstrengender Dschungelwanderung ...
... mit angeschlossenem Naturpool
... mit angeschlossenem Naturpool

Besagter White Sand Beach ist der größte Strand der Insel und ist fest in Backpackerhand. Dort reiheh sich Bars, Hostels und Tattoostudios aneinander und das Nachtleben ist ausgelassen. Man kommt, wenn man dort nicht selbst wohnt, mit Roller oder Taxi dorthin. Bei letzterem muss man wisen, dass die Taxis nachts schwerer zu bekommen sind und die Preise ab ca. 23 Uhr deutlich teurer werden. Die weiteren Strände der Insel kann man schnell per Taxi oder Roller erreichen:

Khao Lak

Meine erste Erfahrung mit Thailand war eine Reise im Süden um die Region Khao Lak, 2012 mit einem Freund. Khao Lak ist ein kleiner netter Ort im Süden, ca. 1 Stunde Fahrt vom Flughafen Phuket entfernt. In Schlagdistanz findet man zahlreiche Highlights, wie z.B. den Khao Sok Nationalpark mit schönem Regenwald und Wasserfällen sowie die langezogene Phang Nga Bay mit dem berühmten James Bond Felsen, der 1974 als Kulisse für die Anfangssequenz im Streifen "Der Mann mit dem goldenen Colt" diente. Entsprechende Touren lassen sich im Ort buchen oder man versucht es per Motorroller auf eigene Faust. Der Vorteil organisierter Touren ist aber, dass man zu den jeweils schönsten Orten gebracht wird; sowohl Khao Sok als auch Phang Nga sind einfach zu groß um sich selbst "umzuschauen". Wir haben seinerzeit gute Erfahrungen mit Khao Lak Land Discovery gemacht (siehe auch Tips&Tricks/Mobilität)

Khao Lak selbst hat einen weitläufigen schönen Strand und im Ort gibt es jede Menge Restaurants, die vor allem frische Meeresfrüchte anbieten. Meist liegen diese vor dem Eingang auf Eis bereit und man kann auswählen und direkt die Zubereitungsart besprechen. Die Preise sind moderat bis günstig und wie überall in Thailand macht es wenig Sinn eine Unterkunft mit Halb- oder Vollpension zu buchen, zumal man die einheimische Küche am Hotelbuffet meist vergeblich sucht.

Ein bischen Seychellen-Feeling...
Ein bischen Seychellen-Feeling...

Einmal in der Woche, immer Freitags, ist etwas außerhalb vom Ort große Thaiboxing-Fightnight. Der Nationalsport ist für viele junge Thais die Möglichkeit gutes Geld zu verdienen und eine Karriere als Profi einzuschlagen. Der Eintritt ist für thailändische Verhältnisse vergleichsweise teuer; aber für viele Familien ein echtes Highlight. Die Kämpfe werden von traditioneller Musik begleitet und die Kämpfer zeigen enormen Kampfgeist, Disziplin und auch Respekt voreinander.

Phang Nga Bay

Phang Nga ist eine Provinz Thailands und die gleichnamige Bucht liegt in deren Süden auf der Phuket zugewandten Seite. Phang Nga Bay ist mit ca. 400 Quadratkilometern ziemlich groß und benötigt man mindestens einen Tag um die schönsten Ecken zu sehen. Die Eröffnungssequenz von "Der Mann mit dem goldenen Colt", in der 007 zunächst angeblich über das ostchinesische Meer fliegt, gibt ein Gefühl für die Größe. Der besagte James Bond Felsen auf einem Inselchen (als 007 nach dem Überflug unfreiwillig landen musste) ist ziemlich überlaufen, aber die Bucht bietet in unmittelbarer Nähe weitere Inselchen und Felsen sowie viele nach oben offene Höhlen die man mit dem Paddelboot befahren kann.  Die meisten organisierten Touren beinhalten auch eine kleine Paddelboottour mit einem Einheimischen Paddler.

Zu Khao Lak und Phang Nga muss man noch sagen, dass dieses Gebiet 2004 am schlimmsten vom Tsunami getroffen wurde. Die Dörfer an den Ufern von Phang Nga wurde nahezu restlos weggespült und die Zerstörung in Khao Lak und das Leid der Menschen war beispiellos. Als Mahnmal ließ man das Polizeiboot im Dorf liegen, das seinerzeit fast 1 km ins Landesinnere gespült wurde.

Khao Sok Nationalpark

Der Khao Sok Nationalpark liegt ebenfalls etwa 1 Fahrstunde von Khao Lak entfernt. Der Park ist über 700 Quadratkilometer groß und bietet weitläufige Landschaften, schöne Regenwälder und einige Wasserfälle. Auch hier empfielt sich eine organisierte Tour, da man sonst einfach nicht weis wo man anfangen soll.

Weitläufige Landschaften in Khao Sok
Weitläufige Landschaften in Khao Sok