Albanien 2024 - Upcoming Balkan

Albanien entwickelt sich gerade zu einem der kommenden Urlaubsspots in Südosteuropa: Es vereint Strände ähnlich der Küsten Kroatiens mit wunderschöner Natur im Landesinneren mit Gebirgsketten, Canyons und klaren Flüssen. Die albanischen Alpen sind ebenfalls sehenswert.

 

Aus unserer Wahrnehmung ist Albanien ein Land für den Mietwagen oder Camper: pauschal eine Woche am Strand wird man wahrscheinlich nicht wirklich glücklich, weil (noch) einiges fehlt was man als Pauschaltouri eventuell erwartet.

 

Bei den Standards muss man etwas Abstriche machen; es ist einfach der Tatsache geschuldet, dass Albanien viele Jahrzehnte mit der erst in den 90ern beendeten kommunistischen Misswirtschaft verloren hat. Es zählte Anfang der 90er zu den drei ärmsten Ländern der Welt. Heute sieht das allerdings ganz anders aus und ein sicheres Reiseland ist Albanien ebenfalls.

Hat man wie wir, nur eine Woche Zeit, sollte man sich zwischen Norden (Alpen) oder Süden entscheiden, denn die Fahrten mit dem Auto sind trotz der überschaubaren Größe des Landes einfach lang: Die Strassen sind meist ok, aber die Tempolimits passen oft nicht mehr zu den neu ausgebauten Straßen: Sie wechseln ständig und oft ohne ersichtlichen Grund zwischen 80, 60 oder gar 40, 30 und 20 km/h, was die Einheimischen aber meist ignorieren. Kurzum: etwas Erfahrung, Zeit und Nerven sollte man mitbringen, dann passt es.

Die Preise sind etwas unter dem Niveau von Kroatien, der Standard allerdings auch: Infrastruktur, Hotels und mit Kreditkarte kann man leider noch nicht überall bezahlen. Das Land entwickelt sich touristisch ziemlich schnell; die Preise wie immer leider ebenfalls.

Eine Übersicht der Kosten für 1 Woche Albanien findet Ihr hier.

Angeschaut haben wir uns folgende Orte beginnend in Tirana südwärts bis an die griechische Grenze:

  • Tirana: Sehr modern und voller Leben. Absolute Empfehlung für die Seilbahn auf den Berg Dajti oberhalb der Stadt (Dajti Express)
  • Berat: das Dorf der 1000 Fenster als Weltkulturerbe
  • Osumi Canyon: für Wanderer klare Empfehlung, aber auch der Blick alleine ist atemberaubend
  • Girijokaster: sehr touristische, aber wunderschöne Altstadt
  • Blue Eye (Syri i Kalter"): beeindruckend klare und tiefblaue, 50m tiefe Ceynote im Waldgebiet in den Bergen, ca.35 km entfernt von Girijokaster
  • Albanische Riviera: von Ksamil im Süden bis hoch nach Dürres.

Besonderheiten in Albanien

  • Geldautomaten sind gut verfügbar, die Möglichkeiten zur Kartenzahlung sind noch ausbaufähig.
  • Verkehrsregeln werden streng überwacht, Kontrollen außerorts sind die Regel. Parken sollte man am besten immer auf privaten Parkplätzen, denn die Parkregeln im öffentlichen Raum sind etwas undurchsichtig.
  • Die Straßen sind insgesamt gut ausgebaut, gängige Navigationsapps funktionieren gut. Die Fahrzeiten sind länger als gedacht, da die speedlimits nicht mehr zum Strassenszustand passen. Man braucht für längere Strecken gefühlt ewig.
  • Mietwagen ist Pflicht, denn öffentliche Verkehrsmittel sind rar. UBER gibt es nicht.
  • SIM-Karten mit 10 bis 20 GB Datenvolumen bekommt man entweder direkt am Flughafen oder in den zahlreichen Läden in den  größeren Städten (um die 15 Euro).

Tirana

Tirana ist eine moderne, lebendige Stadt.  Einen ersten Eindruck machen wir uns wenn möglich immer gerne von "oben": In Tirana gibts dafür einmal am Stadtrand den Berg Dajti. Man kann für 14 Euro eine wunderschöne 15 minütige Seilbahnfahrt mit ersten Eindrücken von den albanischen Bergen, auf den Gipfel machen und wird mit einem tollen Blick auf die Stadt belohnt. Im Navi findet man die Seilbahnstation einfach unter "Dajti Express":

Titana von oben vom Berg Dajti
Titana von oben vom Berg Dajti

Für einen ersten Eindruck zur Innenstadt selbst, wäre die Phyramid of Tirana inmitten der Stadt absolut zu empfehlen: ein stylischer Aussichtspunkt mit Cafes und Rundumblick über die Stadt bis in die Berge hinein.

Tirana's Innenstadt von der Phyramid of Tirana
Tirana's Innenstadt von der Phyramid of Tirana

Für einen ersten Eindruck zur Innenstadt selbst, wäre die Phyramid of Tirana inmitten der Stadt absolut zu empfehlen: ein stylischer Aussichtspunkt mit Cafes und Rundumblick über die Stadt bis in die Berge hinein.

 

Weitere Sehenswürdigkeiten in unmittelbarem Innenstadtbereich sind

  • die Burg von Tirana,
  • eine der Bunkeranlagen aus sozialistischen Zeiten, die teilweise zu schönen Museen umgebaut wurden (unglaubliche ca. 200.000 im ganzen Land) 
  • der Skanderbeg-Platz

Einquartiert haben wir uns im Hotel Dreri; ein echter Geheimtip: zentrale Lage, aber innerhalb eines schönen, ruhigen Parks.

Berat

Berat - 1000 gleicher Fenster in gleichen Häusern (-:
Berat - 1000 gleicher Fenster in gleichen Häusern (-:

Berat wird auch die Stadt der 1000 Fenster genannt. Dies bezieht sich aber eigentlich nur auf die Altstadt (Mangalemi Viertel). Dort sehen die Häuser aber tatsächlich alle gleich aus.

 

Der Ort liegt romantisch an einem Fluss namens Osum (der zum besagten Canyon führt) und die Altstadt ist ein Touristenmagnet. Berat zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist über 2000 Jahre alt.

 

Man erreicht Berat bequem in ca. 1,5 Stunden von Tirana mit dem Auto aus. Am besten nimmt man den Ort auf dem Weg ins Landesinnere mit, bspw. für die Mittagspause. Möchte man dort länger bleiben (weil zentral für viele weitere Sehenswürdigkeiten in Südalbanien), so kann man die Burg von Berat, historische Museen, Moscheen und vieles mehr besichtigen.

Osumi Canyon

Der Osumi-Cayon ist Teil des Gebirges im südlichen Albanien und noch halbwegs von Touristenströmen verschont. Momentan noch eher ein Geheimtipp, findet man atemberaubend schöne Schluchten mit tiefblauem Wasser. Man erreicht den Canyon in ca. 2,5 bis 3 Autostunden von Tirana aus. Kommt man aus einer anderen Richtung, so sollte man beachten (auch für die Rückfahrt), dass die einzige gefahrlos befahrbare Strasse, die aus Richtung Berat ist. Alles andere ist zwar auf im Navi eingezeichnet und wird ggf. auch vorgeschlagen, birgt aber laut den Einheimischen erhebliche Risiken

Kommt man aus Richtung Berat, so bietet sich ein Stop am schönen Bogova-Wasserfall an, der etwa 30 km vor dem Canyon etwas abseits der Hauptstrasse liegt. Wir haben uns im Hotel Kanione, am Ende des Ortes Corovoda, strategisch geschickt direkt am Anfang des Canyons, einquartiert.

Es gibt mindestens 3 schöne Aussichtspunkte:

  • ein Campingplatz ca. 3 km vom Hotel Kanione entfernt,
  • den Osumi Viewpoint (ca. 5 km weg) und:
  • besonders schön, die Osumi Canyon Bridge noch ca. 2 km weiter. Diese morsche und abenteuerliche Brücke ist im Übrigen der Beginn der Strasse, die man nicht benutzen sollte, um den Canyon zu erreichen.

Es gibt auch Stellen an denen man ins Flussbett wandern kann, die hatten wir jedoch nicht gefunden.

Girijokaster

Blick auf den Balkan von der Burg von Girijokaster
Blick auf den Balkan von der Burg von Girijokaster

Girijokaster hat eine wunderschöne Altstadt mit einem stark touristisch geprägten Bereich mit vielen Cafés, Restaurants, Bars usw. Die Empfehlung wäre auch hier zu wohnen. Wir hatten das Glück mit der Pension Juald eine super Unterkunft zu bekommen mit dem Highlight einer Dachterasse mit Blick auf die umliegenden Berge. 

 

Man sollte sich vorher aber genau erkundigen wo man parken kann, denn die Strassen der Altstadt sind eng, führen durch die Fussgängerzone und sind damit nichts für jemanden der beim fahren schnell die Nerven verliert. Ggf.lieber einen privaten Parkplatz unterhalb der Altstadt anmieten.

 

Sonst ist die Burg von Girijokaster sehenswert, weil dort auch Einblicke in die albanische Geschichte gegeben werden.

 

Nahe der Stadt ca. 35 km in den Bergen, befindet sich mit dem "Blue Eye" bzw. Syri y Kalter, eine weitere sehenwerte Destination:

 

Blue Eye (Syri i Kalter)

Das Blue Eye befindet sich grob zwischen Girijokaster und  Saranda und man erreicht es aus beiden Städten in etwa 45 Minuten mit dem Auto. 

Es ist Teil eines Flusses in den Bergen und wegen seines beeindruckenden tiefen, klaren Blaus eine bekannte Attraktion geworden. Die blaue Farbe kommt zustande durch die Tiefe von ca. 50m und die Kalksteinformaion aus der es entspringt. Die nähere Umgebung lädt zum wandern ein und ist ebenfalls schön anzuschauen. Kann man den Quellen glauben, beträgt die Temperatur des Blue Eye das gesamte Jahr über 12,7 Grad Celsius.

Das Areal beginnt mit einem Parkplatz (ca. 3 Euro Gebühr). Von dort aus geht es ca. 20 Minuten zu Fuss weiter. Alternativ gibt es inzwischen für 3 Euro einen kleinen Zug oder man leiht sich für den selben Preis einen Elektroroller. Zwischendurch wird noch ein kleiner Eintritt von 50 Cent fällig.

Albanische Riviera (Orikum, Vlore)

Strand bei Orikum
Strand bei Orikum

Die albanische Riviera erstreckt sich im Norden auf Höhe Tirana bei Dürres bis in den Süden bei Ksamil nahe der griechischen Grenze auf etwa 250 km. Sie ist die touristisch am besten erschlossene Region des Landes und erinnert stark an Kroatien oder Italien. Wassersport, schnorcheln, Strände; hier findet sich alles für ein paar entspannte Tage am Mittelmeer. Was man wissen sollte: Ähnlich wie in Griechenland sind die meisten Strände Albaniens mit Kies bedeckt. Ksamil hat als einer der wenigen Orte schöne Sandstrände.

 

In Saranda bietet sich zudem die Möglichkeit per Fähre auf das griechische Korfu überzusetzen.

 

Bekannte Badeorte sind (von Süden nach Norden): Ksamil, Saranda, Dhermi, Vlores, Orikum, Dürres.


Kosten für 1 Woche Albanien pro Person bei 2 Personen (Stand Mai 2024)

Fahrt von Heidelberg zum Flughafen Karlsruhe mit dem Auto: 15 Euro

Parken Flughafen: 35 Euro

Flug: 125 Euro

Mietwagen: 120 Euro

Tanken: 40 Euro

Hotels: 215 Euro

Sonstige Kosten (Essen, Trinken, Eintritte usw.): 350 Euro

Summe: 900 Euro (für 2 Personen 1 Woche also um die 1800)