Unsere Reise durch Montenegro:
Bucht von Kotor - Adriaküste von Budva nach Sotomore - Skadar Region und Skadar See - Nationalparks
Montenegro grenzt an Serbien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Albanien und befindet sich landschaftlich und kulturell gefühlt irgendwo in der "Mitte" dieser Länder: Gut erschlossen, mit leichtem Ostblockflair, wunderschöne Gebirgszüge und eine tolle Adriaküste, die irgendwie wirkt als wäre man ins Italien der 80er zurückversetzt.
Ein kurzer Blick in die jüngere Geschichte offenbart die kulturelle Nähe zu Serbien, da beide Länder nach dem Jugoslavienkrieg einen Staatenverbund des sog. "Dritten Jugoslaviens" bildeten, bis Montenegro 2006 unabhängig wurde.
Nachdem wir in der Balkanregion schon einiges gesehen haben, würden wir sagen: wem Albanien gut gefällt wird sich auch in Montenegro wohlfühlen: Man kann wunderbar relaxen, gut essen und mit den vielen Nationalparks und allen voran der fjordähnlichen Kotorbucht hat das kleine Land jede Menge zu bieten.
Wer reinen Strandurlaub sucht, wird eventuell etwas enttäuscht sein: Die Strände sind meist aus Kies oder (wie um die Kotorbucht) nicht im eigentlichen Sinne vorhanden. Die Tourihotspots an der Adriaküste wie bspw. Budva oder Sotomore, sind oft überfüllt und die Strände sind etwas auf Profit (Liegen dicht an dicht) getrimmt.
Am besten gefallen hat uns deshalb, eben weil ruhig und schön, die Gegend um die Kotorbucht inklusive der Gebirgszüge und des Lovcen Nationalparks drumherum.
Ein paar Tips und facts auf die Schnelle:
Unsere Reisekosten haben wir zur Orientierung unten aufgelistet.
Die Bucht von Kotor ist eines der Highlights von Montenegro: Die hohen Gebirgszüge um die Bucht erinnern stark an die malerische Fjorde Norwegens; die Badeorte wie bspw. Heceg Novi, Perast, Kotor oder Kumbor erinnern an das Italien der 80er und die Landschaft am Gardasee.
Empfehlenswert ist einmal die Küstenstrasse E65 um die Bucht abzufahren und die Landschaft zu geniessen:
Dann sollte man unbedingt eine Fahrt mit der Kotor Cable Car auf den Berg Lovcen im gleichnamigen Nationalpark zu unternehmen; der Rundumblick auf die Bucht ist einfach atemberaubend. Für ca. 20 Euro rauf und runter nicht gerade günstig, aber es lohnt und allein die 10 minütige Fahrt nach oben bietet herrliche Ausblicke. Einmal auf dem Berg angekommen, kann man zahlreiche Wanderwege durch den Lovcen Nationalpark nehmen und natürlich die Aussicht auf die Bucht genießen:
Dazu gibt es für Mutige etwas ganz besonders: eine sensationelle Alpine Achterbahn, die mehr als 1 km bergauf und bergab, und am Ende mit freiem Blick auf die Bucht und über dem Berghang (!) starke Nerven erfordert, aber viel Spass macht. Kostenpunkt nochmals ca. 10 Euro:
Vom Kurort Perast aus kann man für ca.10 Euro / Person auf die kleine vorgelagerte Insel namens Our Lady of the Rock übersetzen:
Die Altstadt von Kotor ist ebenfalls sehenswert, schon allein wegen der Bergkulisse an deren Fuss die Stadt liegt. Die Festung erreicht man direkt von der Mauer um die Altstadt herum; allerdings führt der Weg zu einem atemberaubenden Blick auf Bucht und Stadt über sage und schreibe 1300 Treppenstufen und einen etwas höheren Eintrittspreis. Die Seilbahn auf den Berg Lovcen ist u.E. klar die attraktivere Wahl für einen Rundumblick.
Tipp zur Durchreise durch die Kotor Bay:
Möchte man etwas Zeit sparen, empfielt sich statt der Küstenstraße um die Bucht, die Fährverbindung zwischen Kamenari und Lepetane. Der Weg durch die Bucht wird erheblich abgekürzt und vor allem erspart man sich den ständigen Stau durch Kotor. Die Autofähren fahren alle 20 Minuten und der Weg übers Wasser dauert ca. 10 Minuten. Durch das professionelle Management muss man nie wirklich lange warten. Kosten 5 Euro / Auto. Die Tickets erhält man entweder direkt vor Ort am Kassenhäuschen oder neuerdings auch online hier.
Die Küstenstraße von Norden nach Süden (E65) ist schon für sich eine tolle Gelegenheit, das Land ein bischen besser kennenzulernen. Die montegrinische Adria ist geprägt von felsigen Steilküsten, die auf klares Wasser treffen:
Wie schon gesagt, ist Montenegro nicht unbedingt für seine Strände bekannt. Dennoch haben sich einige Badeorte herausgebildet:
Im Vergleich zum meist als etwas ruhiger beworbenen Sotomore im Süden fanden wir die belebte Bucht von Budva schöner. Das viel kleinere Sotomore empfanden wir als beengter, sowohl was den Strand mit den viel zu engen Liegenbereichen angeht, als auch etwas kommerzieller und qualitativ weniger gut hinsichtlich Essen, Unterhaltung, Wassersport usw.:
Budva ist dagegen grösser, weitläufiger und hat neben dem bekannten Bececi Beach in der Stadt auch noch weitere Strände:
Hat man in Budva ein schönes Hotel gefunden, lässt es sich wunderbar aushalten. Wir hatten mit dem Hotel Ponta Nova wirklich Glück: Hoch über der Stadt am Ortsausgang Richtung Sotomore gelegen, aber dennoch über Treppen direktem Zugang zu Hafen und Strand mit genialer Aussicht von Hotelzimmer und Dachpool:
Das Auflugsangebot in Budva ist etwas umfangreicher als in Sotomore: man kann die Küste, diverse Nationalparks aber auch Teile von Bosnien oder sogar Albanien per Tagesausflug erkunden. Vor allem ist aber die Atmosphere von Budva abends mit all den netten leckeren Restaurants direkt am Wasser wirklich schön:
Die kleine Privatinsel Sveti Stephan ist neben der Altstadt das informelle Wahrzeichen Budvas: man kann entweder, wenn man es möchte direkt von der Ortsmitte aus hinlaufen. Wer dagegen nur ein nettes Foto braucht, dem sei die Küstenstraße am südlichen Ortsausgang empfohlen (die Parkbucht mit dem kleinen Souvenierstand eignet sich am besten):
Boote aller Größen und Leistung lassen sich für mehrere Stunden am Hafen mieten um die umliegenden Inseln wie bspw. Sveti Stephan, St.Nicolas, die Altstadt von Budva oder die umliegenden Strände, Buchten und Höhlen zu erkunden um immer wieder zwischendurch im kristallklarem Wasser zu baden. Kosten so ca. ab 50 € / Stunde:
Der Skadarsee liegt im Süden des Landes zwischen Sutomore und der Haupstadt Podgorica und ist das grösste Binnengewässer Montenegros. Das Gebiet um den See herum ist der Skadar Nationalpark.
Ein Ausflug dorthin lohnt allein wenn man den See umfährt. Man findet bspw. schöne Aussichtspunkte und auch Möglichkeiten für Bootouren und Kajakverleihe rund um den Bereich der Skadar Lake Bridge an beiden Seiten des Ufers.
Besonders reizvoll fanden wir den Sakadar Viewpoint; weniger für einen Blick auf den See, als vielmehr über den gesamten Nationalpark. Der Weg zum Skadar Viewpoint im nordwestlichen Bereich des Parks ist bis zur Hauptstraße relativ leicht und gut zu finden (die Straße M2.3 aus Richtung Podgorica kommend in Richtung Cetinje fahren). Die letzten 3 km abseits der Main Road erfordern aber starke Nerven oder man parkt so wie wir, irgendwo am Strassenrand auf halbem Weg und läuft den Rest:
Die Älteren unter uns erinnern sich sicher an die alten Winnetoufilme der 60er Jahre. Diese sind vorwiegend im alten Jugoslavien gedreht und viele der Drehorte befinden sich im heutigen Montenegro, genauer in den dortigen Nationalparks.
Kosten für 10 Tage bei 2 Personen, Stand September 2025: